Seit der großen Zuwanderung Geflüchteter in den Jahren 2015/16 gibt es die Willkommensinitiativen „Willkommen in Ehrenfeld“ und „Weltoffen im Veedel in Bickendorf / Ossendorf“.
Dieser Zusammenschluss von engagierten Bürgerinnen und Bürgern mit sozialen Einrichtungen aus den Veedeln hat durch unzählige Unterstützungen und (Hilfs-) Aktionen enorm viel geleistet.
Ein weiterer wichtiger Teil erfolgreicher Integrationsarbeit passiert(e) bereits seit vielen Jahren und Jahrzehnten in eben diesen sozialen Einrichtungen. Sie und ihre Mitarbeiter*innen sind unglaublich wichtige Veedels-SCHÄTZE. Vieles passiert im nichtöffentlichen Bereich, im Alltag der Einrichtungen, wo Menschen mit verschiedensten Charakteren und unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen immer wieder aufs Neue ins „Miteinander“ kommen und sich kennenlernen.
Die Sozialraumkoordination hatte in Rückkopplung mit sozialen Trägern zwei Routen entworfen und alle interessierten „neue & alte Nachbarn“ zum gemeinsamen Spaziergang eingeladen. Die Runde der Teilnehmer*innen war dementsprechend vielfältig. Interessierte Bürger*innen, engagierte Ehrenamtliche aus der Willkommensinitiative und neue Mitarbeiter*innen aus sozialen Einrichtungen gingen mit.
Die Teilnehmenden Träger öffneten Ihre Türen, stellen sich und ihre Arbeit mit dem Schwerpunkt „interkultureller Bereich“ vor. Integration wird seit vielen Jahren praktiziert, gelebt, mit Herzblut umgesetzt und gemeinsam im menschlichen Miteinander entwickelt. Für alle Mitarbeiter*innen der Einrichtungen ist ein multikultureller Alltag der Normalzustand. Die Vielfalt unserer Gesellschaft und der Verlauf von Einwanderungsphasen zeichnen sich hier sehr deutlich ab.
Früher gab es z.B. in einigen Einrichtungen übersetzte Einladungen zu Infoabenden in der jeweiligen Muttersprache. Diese Zeiten sind schon lange vorbei, da es mittlerweile zu viele unterschiedliche sprachliche Hintergründe gibt. Deutsch ist die Hauptsprache. Trotzdem werden kulturelle Unterschiede berücksichtigt, besondere Projekte immer wieder neu ausgelotet und bedarfsgerecht angeboten. So gibt es z.B. in einer Kita mehrsprachige Vorleseomas. Interessant war hier, dass auch Kinder die z.B. gar kein italienisch können, sehr gerne und ganz still zuhören, wenn die Oma auf Italienisch vorliest….
Oder das eine Jugendeinrichtung im Vormittagsbereich ihre Räumlichkeiten für Integrationskurse zur Verfügung stellt. Besonders erfreulich hierbei, die Kurse bieten zusätzlich die Möglichkeit einer Kinderbetreuung an. Das ist oftmals nicht der Fall und somit eine große Hürde für viele Teilnehmerinnen ohne Kitaplatz. Die Stadtteiltreffs feiern je nach Alters- und Nutzer*innengruppe St. Martin, Weihnachten, verzichten (meistens) auf Schweinefleisch und feiern immer öfter auch das Fastenbrechen gemeinsam. Und das Bickendorfer Fahrradbüdchen hat sich zu einer Art „Selbsthilfewerkstatt“ entwickelt, wo sich „alte und neue Nachbarn“ beim Schrauben an ihren Fahrrädern kennenlernen.
Alle Spaziergänger*innen bedankten sich für die Organisation und Durchführung bei allen Beteiligten. Für die „offene Tür“ und die informativen Einblicke ins sogenannte Alltagsleben. Der zweite Rundgang musste aufgrund vieler Grippebedingter abgesagt werden, wird aber im März nachgeholt. Interessierte können sich schon jetzt beim Sozialraumkoordinator Thomas Wydra anmelden, der Termin wird im Januar bekannt gegeben (wydra@outback-stiftung.de / 130 64 35).
Herzlichen Dank an die beteiligten Veedels-SCHÄTZE von Aktion Nachbarschaft e.V. – Familientreff / AWO Kita und Familienhaus Pfiffikus / AWO Jugendeinrichtungen Club Westend & 8zwo7 / Bickendorfer Fahrradbüdchen / GAG Immobilien AG– Soziale Arbeit im Quartier / Interkultureller Dienst Ehrenfeld – Stadt Köln / Katholische Kita/Familienzentrum Bodenheimer Straße / KölnKita Clemens-Hastrich-Straße / Ökumenische Begegnungsstätte Cafe Bickolo / ParsevalTREFF SKM Köln